Vorbereitung der OP
Als erster Schritt weit vor der OP steht natürlich die Planung und Diagnostik, in der wir uns ein genaues Bild über die Zahn- und Kiefersituation bei Ihnen machen. Wann die eigentliche OP erfolgt, hängt auch davon ab, um welche Form der Implantation es sich handelt.
Hier noch einmal die drei Implantationszeitpunkte, welche je nach Befund in Frage kommen.
Sofortimplantation
Bei der Sofortimplantation implantieren wir direkt nachdem wir den Zahn oder die Zähne extrahiert, also entfernt haben. Diese Methode der Implantation bedeutet für Sie als Patient oft weniger Stress, da der gesamte Eingriff in nur einer Sitzung erfolgen kann. Hier bleibt gar keine Zeit, Ängste und Sorgen zu entwickeln. Auch der zeitliche Aufwand, den Sie für die Implantation aufwenden müssen, ist gegenüber einer Implantation zu einem späteren Zeitpunkt verschwindend gering.
Allerdings müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein, damit eine Soforttransplantation möglich ist. So darf beispielsweise keine Entzündung im Kiefer oder im Kieferbereich vorhanden sein - beispielsweise in Form einer Gingivitis oder Parodontitis. Diese könnte sonst das Implantat gefährden und eine Abstoßung dessen begünstigen.
Obwohl die Sofortimplantation aufgrund Ihres Begriffes vielen Patienten oft den Eindruck vermittelt, diese könne "von heute auf morgen" geschehen, ist dies nicht der Fall. Selbstverständlich muss auch bei einer Sofortimplantation eine ausreichende Diagnostik geschehen sowie natürlich der entsprechende Zahnersatz besprochen und angefertigt werden.
Als Operationsvorbereitung empfiehlt es sich, einige Tage vor der OP prophylaktisch ein Antibiotikum einzunehmen. Auf diese Weise kann einer Entzündung nach der Implantation zusätzlich vorgebeugt werden.
Die Vorteile einer Sofortimplantation, neben der oben genannten Reduktion von Stress und Zeitaufwand, liegen auf der Hand. Sie müssen als Patient zu keinem Zeitpunkt mit einer Zahnlücke herumlaufen. Gleichzeitig wird so einem eventuellen Knochenabbau durch Nicht- oder Fehlbelastung entgegen gewirkt.
Verzögerte Sofortimplantation
Die verzögerte Sofortimplantation stellt einen Mittelweg zwischen der Sofortimplantation und der Spätimplantation dar. In der Regel vergehen hier zwischen Zahnextraktion und Implantation etwa 10 Tage. In dieser Zeit hat das Weichgewebe Zeit, leicht zu verheilen, ein Knochenabbau durch Nicht- oder Fehlbelastung findet aber nicht statt.
Ähnlich wie die Sofortimplantation kommt auch die verzögerte Sofortimplantation nur unter gewissen Umständen und Gegebenheiten in Frage.
Der Vorteil einer verzögerten Sofortimplantation liegt in dem geringeren Infektionsrisiko im Vergleich zur herkömmlichen Sofortimplantation.
Spätimplantation
Mindestens sechs Wochen, maximal einige Monate vergehen in der Regel zwischen einer geplant durchgeführten Extraktion der Zähne und der Implantation. Der Kieferknochen und das Weichgewebe sind zu diesem Zeitpunkt vollständig verheilt. In der Planung haben wir bei einer Spätimplantation den Vorteil, dass wir uns ab diesem Zeitpunkt ein genaues Bild über die Knochenstruktur und den Kieferknochen machen können. Dies ermöglicht uns auch, das Einsetzen der Implantate so genau zu gestalten, dass häufig mit der Spätimplantation der größtmögliche Implantationserfolg erreicht wird. Das liegt allerdings nicht nur an der besser durchführbaren Planung, sondern auch und vor allem daran, dass das Infektionsrisiko bei Spätimplantationen deutlich niedriger ausfällt.
Erhöht kann die Gefahr des Knochenabbaus sein - dies ist jedoch von Patient zu Patient unterschiedlich, so dass vorab nur wenige Prognosen gestellt werden können. Während der Heilungsphase vor einer Spätimplantation bleibt die Zahnlücke in der Regel unversorgt. Berücksichtigt man diesen Umstand, versteht es sich von selbst, dass Spätimplantationen aus rein ästhetischen Gründen vor allem im Seitenzahnbereich, weniger aber bei den Frontzähnen in Frage kommen.
Nachdem wir uns nun die zeitlichen Unterschiede von Implantationen noch einmal in Erinnerung gerufen haben, kommen wir nun zur Vorbereitung am Operationstag.
In der Regel wird eine Implantation unter örtlicher Betäubung durchgeführt - mehr dazu im Abschnitt Narkose. Das Operationsgebiet ist dabei so gut betäubt, dass Sie keine Schmerzen spüren werden. Da Sie zudem bei Bewusstsein sind, können Sie außerdem jederzeit Bescheid geben, sollte aus Ihrer Sicht ein Nachspritzen nötig sein.
Nach erfolgter Betäubung wird Ihr Gesicht mit einem sterilen Tuch bedeckt. Sie können ganz normal weiterarbeiten, dieses Tuch dient nur dazu, dass der Operationsbereich steril, also frei von Keimen und Bakterien bleibt. Das ist besonders wichtig, damit das Risiko einer Entzündung nach der Implantation minimiert werden kann.
Natürlich sind auch die Instrumente steril und alle Beteiligten Ärzte und Arzthelfer tragen Handschuhe und Mundschutz. Um den sterilen Bereich nicht zu kontaminieren, bitten wir Sie, mit Ihren Händen nicht an die Instrumente zu gelangen. Keine Sorge: wenn Sie sich verständigen wollen haben Sie dazu auch während der Implantation ausreichend Möglichkeiten.