Guided Bone Regeneration (GBR)
Die Guided Bone Regeneration, abgekürzt GBR und zu Deutsch gestreute Knochenregeneration hat sich zu einer festen Größe entwickelt, wenn es um den Knochenaufbau vor einer Implantation geht.
Bei der Guided Bone Regeneration handelt es sich nicht um eine Reparatur des geschädigten Kieferknochens, sondern vielmehr um eine Regeneration. Der Körper wird dabei unterstützt, selbstständig wieder Knochensubstanz aufzubauen.
Hierzu wird während eines kurzen Eingriffs eine schützende Membran unter die Schleimhaut und über den Kieferknochen gelegt, um neu entstehendem Knochen einen schützenden Rahmen zu geben. Der Knochen hat so die Chance zu heilen und sich selbst wieder aufzubauen. Bei einem höheren Knochenverlust und damit einem größeren Hohlraum unter der Membran arbeiten wir gleichzeitig aber auch mit Füllmaterialien, wie beispielsweise Knochenersatzmaterialien. Dies sichert zum einen die Stabilität der Membran, welche für den Knochenaufbau von großer Bedeutung ist. Zum anderen wird so verhindert, dass Weichgewebe den Hohlraum einnimmt und neues Knochenmaterial langfristig keinen Platz mehr hat - denn Weichgewebe wächst schneller als Knochen.
Als Membran kommen verschiedene Formen zum Einsatz, die wir hier kurz vorstellen möchten:
- Eine nicht resorbierbare Membran wird vom Körper nicht abgebaut und kommt daher beispielsweise zum Einsatz, wenn die zu erwartende Zeit bis der Kieferknochen regeneriert ist, länger ist. Erst wenn der Kieferknochen vollständig wieder aufgebaut ist, wird die nicht resorbierbare Membran in einem zweiten Eingriff wieder entfernt.
Der doppelte Eingriff ist als der größte Nachteil zur Verwendung dieser Membran zu sehen. Da sie jedoch mit Schrauben oder feinen Nägeln, sogenannten Pins, befestigt wird, ist ein Verrutschen hier sehr unwahrscheinlich. - Resorbierbare Barrieremembranen werden vom Körper mit der Zeit abgebaut. Ein zweiter Eingriff ist nicht erforderlich, was eine geringere Belastung für den Patienten bedeutet. Wir verwenden die resorbierbare Barrieremembran, wenn die Zeit welche die körpereigenen Heilkräfte zum Wiederaufbau des Knochen benötigt, absehbar ist.
- Flüssige Membranen werden direkt und ohne Hohlraum auf das Knochentransplantat bzw. das Knochenersatzmaterial aufgetragen. Etwa nach einer halben bis einer Minute verfestigt sich das Material. Der Vorteil dieser Methode: Es entstehen keine Hohlräume, in denen sich unerwünschte Weichteilwucherungen breit machen können.
In der Regel kann das Implantat zusammen mit dem Knochenaufbau eingesetzt werden - je nach Stabilität des Kieferknochens hat diese jedoch Einfluss darauf, wann und wie stark das Implantat belastbar ist.
Im Durchschnitt beträgt die Einheilphase unter Anwendung der geschilderten Methode des Knochenaufbaus Guided Bone Regeneration (GBR) und je nach verwendetem Knochenersatzmaterials etwa sechs bis neun Monate.